
Eines Tages kam ein Mönch zu dem weisen Altvater Sarmat, um sich einen Rat zu holen. So fragt er den Starez: “Was soll ich tun? Die Gedanken in meinem Kopf drehen sich nur darum, was ich besseres und mehr essen könnte oder trinken oder länger schlafen, nur nicht über Arbeit oder Studium. Ich weiß, dass ich auf diese Weise sündige. Hilf mir, die schlechten Gedanken auszumerzen.”

Der Starez antwortete ihm: “Ja, du sündigst schwer. Gleichzeitig gibst du dich der Sünde der Freßsucht und der Sünde der Faulheit hin. So darf man nicht leben. Gott sieht alles. Wenn du tatsächlich hungrig oder durstig bist, dann geh und iss und trink. Wenn du den ganzen Tag nicht geschlafen hast und du bist todmüde, dann leg dich schlafen. In allem muss man das Gefühl des rechten Maßes haben. So hat es uns Gott geboten. Beginne ein Handwerk zu erlernen oder zu studieren, je nachdem was deinen Talenten und Neigungen entspricht. Gott wird deine Mühen anerkennen und deine früheren Sünden vergeben. Mit der Anstrengung deiner Arbeit kaufst du sie zurück, wenn du deine frühere Lebensweise bereust und umkehrst.”
Da erkannte der Mönch, dass Sarmat die Wahrheit gesagt hatte. Den ganzen Tag im Kellion auf dem Bett liegen ohne etwas zu tun, das ist keine monastische Lebensweise. Denn Gott liebt es, wenn der Mensch beschäftigt ist, studiert oder arbeitet. Und sein Maß muss man auch beim Essen und Trinken kennen.
Und so sollen auch wir, die wir uns durch diese Geschichte belehren lassen, gut lernen und uns bemühen, damit wir stets den Willen Gottes erfüllen und vom Herrn unseren Lohn erhalten, sowohl auf der Erde als auch im Himmel.