Die Große Fastenzeit ist jene Zeit, in der sich der Christ besonders um seine geistliche Vervollkommnung und die Aneignung von Tugenden bemüht.
Einerseits enthält er sich bestimmter Speisen und nimmt im Wesentlichen pflanzliche Kost zu sich. Andererseits betet er mehr als sonst, besucht häufiger die Gottesdienste in der Kirche, versucht noch mehr gute Taten zu vollbringen und vermeidet es, zu sündigen.
Sündigen kann man in Taten, durch Worte und in Gedanken. Fasten bedeutet, gegen die Sünden zu kämpfen. Das Fasten verändert den Menschen, macht ihn besser, demütiger, geduldiger und liebevoller gegenüber den Nächsten. Fasten, das mit dem Gebet verbunden ist, vertreibt Dämonen.
Fasten ist also mehr als das Enthalten von bestimmten Speisen, obwohl wir während der Großen Fastenzeit nach Möglichkeit auf Fleisch, Milch, Eier und Fisch verzichten sollten.
Die Große Fastenzeit ist ein geistlicher Weg, sein Endziel ist Ostern, das “Fest der Feste”. An diesem Tag erwächst uns aus dem Grab Neues Leben, Jesus Christus. Am Osterfest feiern wir die Auferstehung Christi und rufen froh aus: “Christus ist auferstanden!”
Die Große Fastenzeit dauert insgesamt sieben Wochen. Jeder Sonntag der Großen Fastenzeit hat seine eigene Bedeutung. Besonders hervorgehoben werden die erste und letzte Woche. Sozusagen zur Einstimmung auf die bevorstehenden Anstrengungen lesen wir an den ersten vier Tagen den Großen Busskanon des Hl. Andreas von Kreta.
In der Woche vor Ostern, auch Leidenswoche genannt, nähern wir uns dem Höhepunkt und betrachten die letzten Lebenstage Jesu, Seine Leiden und Sein Sterben und schließlich mündet alles in den Osterjubel und die universale Freude über die Auferstehung unseres Herrn.