Ein Handwerksmeister arbeitete in seiner Werkstatt und rief häufig den Namen des Herrn einfach so, ohne Grund an. Eines Tages hörte ein Priester, der dort vorbeikam, dass dieser ab und zu Gottes gedachte: manchmal im Scherz, ein andermal im Zorn oder aber im Spott. Sich wünschend ihn zu verstehen, versteckte sich der Priester und rief laut den Namen des Meisters. Der Meister lief auf die Straße hinaus, blickte sich um, konnte aber keinen Menschen entdecken. Nach einiger Zeit rief er wiederum nach dem Meister, damit dieser auf die Straße hinauskam. Der Meister lief hinaus, aber der Geistliche machte ein Gesicht, als ob er von nichts wüsste. Da fragte der Meister ihn zornig: “Warum verhöhnst du mich, wenn ich so viel Arbeit habe? Du rufst mich, ich lass die Arbeit ruhen, laufe auf die Straße hinaus und du tust so, als ob du von nichts weißt.”
Der Priester antwortete:”Ohne Zweifel hat Gott wesentlich mehr zu tun als du, aber du rufst beständig den Namen Gottes unnötigerweise an. Du ärgerst dich über mich, weil ich dich von der Arbeit abgelenkt habe?Aber sage mir, wer hat mehr Recht böse zu sein, Gott oder du?
Als der beschämte Meister, das hörte, lief er in seine Werkstatt zurück. Von da an hat er kein einziges Mal wieder ohne Grund den Namen Gottes angerufen.