
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater 6, 11–18:
Seht, ich schreibe euch jetzt mit eigener Hand; das ist meine Schrift.
Jene Leute, die in der Welt nach Anerkennung streben, nötigen euch nur deshalb zur Beschneidung, damit sie wegen des Kreuzes Christi nicht verfolgt werden. Denn obwohl sie beschnitten sind, halten sie nicht einmal selber das Gesetz; dennoch dringen sie auf eure Beschneidung, um sich dessen zu rühmen, was an eurem Fleisch geschehen soll.
Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist.
Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes. In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib.
Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder. Amen.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 8, 26–39:
Sie fuhren in das Gebiet von Gerasa, das dem galiläischen Ufer gegenüberliegt.
Als Jesus an Land ging, lief ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von Dämonen besessen war. Schon seit langem trug er keine Kleider mehr und lebte nicht mehr in einem Haus, sondern in den Grabhöhlen. Als er Jesus sah, schrie er auf, fiel vor ihm nieder und rief laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich bitte dich: Quäle mich nicht!
Jesus hatte nämlich dem unreinen Geist befohlen, den Mann zu verlassen. Denn schon seit langem hatte ihn der Geist in seiner Gewalt und man hatte ihn wie einen Gefangenen an Händen und Füßen gefesselt. Aber immer wieder zerriss er die Fesseln und wurde von dem Dämon in menschenleere Gegenden getrieben. Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn er war von vielen Dämonen besessen. Und die Dämonen baten Jesus, sie nicht zur Hölle zu schicken.
Nun weidete dort an einem Berg gerade eine große Schweineherde. Die Dämonen baten Jesus, ihnen zu erlauben, in die Schweine hineinzufahren. Er erlaubte es ihnen. Da verließen die Dämonen den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank.
Als die Hirten das sahen, flohen sie und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern.
Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen, dass der Mann, den die Dämonen verlassen hatten, wieder bei Verstand war und ordentlich gekleidet Jesus zu Füßen saß. Da fürchteten sie sich.
Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, wie der Besessene geheilt wurde.
Darauf baten alle, die im Gebiet von Gerasa wohnten, Jesus, sie zu verlassen; denn es hatte sie große Angst gepackt. Da stieg Jesus ins Boot und fuhr zurück.
Der Mann, den die Dämonen verlassen hatten, bat Jesus, bei ihm bleiben zu dürfen. Doch Jesus schickte ihn weg und sagte: Kehr in dein Haus zurück, und erzähl alles, was Gott für dich getan hat. Da ging er weg und verkündete in der ganzen Stadt, was Jesus für ihn getan hatte.

Die Kirche feiert am heutigen Tag den 22. Sonntag nach Pfingsten, 5. Ton.
Die Auferstehungshymnen im 5. Ton.
Troparion:
Das mit dem Vater und dem Geist gleichanfanglose Wort, ward von der Junfrau gebor’n, uns zum Heile; lasst uns Ihn singen, Gläubige und Es anbeten; denn es gefiel Ihm, im Fleisch das Kreuz zu besteigen und den Tod zu erleiden und aufzuerwecken die Toten in Seiner glorreichen Auferstehung.
Ypakoi:
Die ob der Erscheinung des Engels in ihrem Geiste verwirrten und ob der göttlichen Auferstehung in ihrer Seele erleuchteten salbentragenden Frauen, brachten den Aposteln die frohe Kunde: Verkündet unter den Heiden die Auferstehung und der Herr wird euch durch Wunder begleiten, Er der da schenkt der Welt Sein großes Erbarmen.
Kondakion. Nach: Das mit dem Vater:
Hinab zur Hölle bist, mein Erlöser, Du gestiegen und nachdem in Deiner Allmacht ihre Pforten Du zerstört, hast als Schöpfer Du die Toten mir dir auferweckt, den Stachel des Todes zertrümmert, und Adam ward, o Menschenfreund, vom Fluche befreit; wir alle aber rufen dessentwegen: Rette uns, o Herr.